Echos der Meeresschnecke – Band II

Echos der Meeresschnecke – Band II
Echos der Meeresschnecke – Band IINameEchos der Meeresschnecke – Band II
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DescriptionEine in diesem Land überlieferte Geschichte. Sie handelt von einer Gruppe von Kindern, die in der Einöde der Grenzlande durch Muscheln sprechen. Mittlerweile weiß niemand mehr, wer der ursprüngliche Autor war …

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„Du wusstest von Anfang an, dass sich die Dinge auf diese Weise entwickeln würden ...“
Als das Mädchen mit der Brille den kleinen Jungen zurückgebracht hatte, machten die besorgten Kinder einen Weg für sie frei.
Am Ende des Weges saß der gutaussehende Junge wie leblos auf einem Stuhl, der aus schweren, aufeinandergestapelten Gegenständen bestand. Seine blassblaue Haut ließ seine Gesichtszüge noch markanter erscheinen, seine Lippen waren purpurrot und das unstete Flackern des Feuers umspielte ihn wie ein seltsam lebendiger Schleier.
Der Junge hatte keine sichtbaren Verletzungen. Seine Arme hingen kraftlos herab, vielleicht schon so lange, dass sie steif geworden waren wie eine Statue aus Gips.
Das Messer, auf das er einst so stolz gewesen war, lag vor ihm.
Keiner hat es aufgehoben.
„So läuft es eben immer, nur, dass es diesmal schneller ging als gedacht.“
Der Junge hatte das Messer damals aufgehoben. Es war hart und stumpf, hatte schon beim Arbeiten Kerben und Scharten bekommen.
Der Junge hatte nicht verstanden, wie man diese Macht pflegen musste, doch sie war sein einziges Pfand, weshalb er nicht wollte, dass andere erfuhren, dass die Klinge Pflege brauchte.
Natürlich wurde er misstrauischer, schlief nur kurz und unruhig, wurde schneller wütend. Die Angst, wie die Erwachsenen Schwächen zu zeigen, ließ ihn nur noch mehr Schwächen preisgeben. Es musste so enden.
Eigentlich brauchen die meisten Geschichten ... nur mehr Geduld.

„Seit wann hast du das kommen sehen?“
„Seit er die Meeresschnecke von mir forderte.“
„Die Meeresschnecke?“
„Was ist die Meeresschnecke? Sie ist nichts, nur ein Spielzeug, das wir am Strand gefunden haben. Er hätte entweder die Meeresschnecke wegwerfen oder das stumpfe Messer ablegen müssen. Wenn man die Meeresschnecke in der einen und die Klinge in der anderen Hand hält, werden die Hiebe mit dem Messer langsam und unbeholfen.“

Aus dem Kreis der Jungen und Mädchen trat jemand mit der Meeresschnecke in der Hand hervor und brachte sie zu dem Jungen.
Unter der Meeresschnecke sah der Junge auf den Handflächen die roten Striemen, die von einem rauen Seil hinterlassen worden waren.
„Und was wirst du tun?“, fragte das Mädchen mit der Brille.
Der Junge nahm die Meeresschnecke. Wie in einem Bilderbuch wollte er hineinblasen, doch unverarbeitet brachte sie nur ein dumpfes „Pff“-Geräusch hervor, was ein bisschen albern klang.
Dann hielt er sie ans Ohr und hörte das Rauschen der Wellen.
„Wir bauen hier unsere eigene Stadt, ein Elysium für Jungen und Mädchen. Von jetzt an gehört die Meeresschnecke keinem Einzelnen mehr. Jeder darf sie aufheben und sagen, was er will, seinen Willen aussprechen.“
„Aber wir werden doch irgendwann erwachsen und damit zu genau den Erwachsenen, die wir nie sein wollten.“
„Das ist egal. Denn es wird immer ein Morgen geben, und immer neue Jungen und Mädchen. Wenn sie uns Erwachsene nicht mögen, dann sollen sie unsere Welt mit eigenen Händen zerstören.“
Der unscheinbare Junge, der kleine Junge, der kluge Junge.
Er warf die stumpfe Klinge in die Wellen.
Er legte die Meeresschnecke in die Mitte der Kinder.

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