Manuskript der Göttin III

Manuskript der Göttin III
Manuskript der Göttin IIINameManuskript der Göttin III
Type (Ingame)Auftragsobjekt
Familyloc_fam_book_family_6969327, Non-Codex Series
RarityRaritystr
DescriptionNur ein Märchen, das von einem gewöhnlichen Menschen erdacht wurde. Bei näherer Betrachtung wirken die ausgefransten Löcher auf dem Manuskriptpapier wie die Abdrücke von Katzenpfoten ...

Item Story

...
Galileo und Alberto haben heute wieder viele
gute Taten vollbracht. Zwar war es ziemlich anstrengend gewesen, für die alte Dame die
Apfelweinfässer über die Brücke zu tragen, doch als Belohnung bekam jeder
ein kleines Fass.
An jenem Abend war das Mondlicht, das von den dünnen Wolken nur wenig verdeckt wurde, von besonderer Schönheit.
Die beiden Freunde erklommen die hohe Mauer, die zum Schutz vor dem Drachen errichtet worden war.
Alberto hatte beim Schere, Stein, Papier verloren, also musste er mit dem kleinen Fass
Wein unter dem Arm die Leiter hinaufsteigen.
„Schau, das große Haus, auf das unser dicker Dorfvorsteher so stolz ist,
sieht von hier oben nur so mickrig aus“, bemerkte Alberto
und zeigte auf das Gebäude.
„Du zeigst auf das falsche Haus, das ist meins“, sagte Galileo.
„Das da drüben gehört dem Dorfvorsteher.“
Albertos Sehkraft war bei Nacht nicht besonders gut, und so hell der Mond auch schien,
es war nicht wie bei Tag. Wenn er die Augen zusammenkniff, konnte er wirklich kaum etwas erkennen.
Er strengte sich ein bisschen an, konnte aber immer noch nichts sehen.
„Jedenfalls ist es auch sehr klein“, sagte Galileo,
„also stimmt es, was du gesagt hast.“
Galileo und Alberto waren beide großartige Menschen, die aus Mimik und Worten
des anderen Regungen ablesen konnten. Galileos Antwort überdeckte freundlich
Albertos Verlegenheit wegen dessen Sehkraft. Und auch beim Schere, Stein, Papier hatte
Alberto absichtlich verloren, damit er das Fass tragen würde,
weil ein Zahnrad unter Galileos Rippen verletzt war.
„Zum Wohl!“ Nachdem Alberto den Korken des kleinen Weinfasses wieder eingesteckt hatte,
hoben die zwei guten Freunde ihre Becher.

Am folgenden Tag riefen die beiden Freunde alle Dorfbewohner
auf dem Dorfplatz zusammen.
Zuerst entschuldigten sie sich für den Einsturz der Schutzmauer gegen den Drachen und dann
verkündeten sie, mit dem Drachen ein ernstes Wort reden zu wollen.
„Der Bau dieser Mauer war für uns alle durchaus eine große Anstrengung, aber wir
machen uns nicht so viel aus der Sache“, sagte der dicke Dorfvorsteher. „Aber du meinst,
ihr hättet die Mauer zum Einsturz gebracht. Ist das nicht Angeberei?“
Natürlich war das nicht das eigentliche Anliegen des Dorfvorstehers. Er war ebenfalls ein guter
Mensch und sprach weiter: „Und den Drachen herauszufordern,
ist auch viel zu gefährlich.“
„Macht euch keine Sorgen.“
Und so machten sich die beiden besten Freunde der Welt auf den Weg.

Der böse Drache erzitterte vor Alberto und Galileo.
Auf unerklärliche Weise konnte der Apfelwein der alten Dame
Menschen enorm groß werden lassen. Gestern Abend hatten sie von dem Wein getrunken
und sich dann auf die hohe Mauer gesetzt, die daraufhin einstürzte.
Sie blickten damals auf den Boden hinab und schienen die Denkweise des
Drachen zu begreifen. Er war so groß, dass er aus Versehen Dörfer und Städte
unter seinen Füßen zerstören konnte. Wenn sie den Drachen dazu bringen könnten,
auf die Menschen zu achten, könnte ein gegenseitiges Verständnis möglich werden.
Daraufhin tranken die beiden Freunde den ganzen verbliebenen Zauberwein und
wurden dadurch sogar noch größer als der Drache.
Mit ihrer Alkoholfahne setzten sie sich, den Drachen in ihre Mitte nehmend, um diesem in ihrem trunkenen Zustand Vernunft beizubringen.
Der Drac█e █ollte sich ängstlich zusammen,\njede Be█ro██ichkeit verschwand,
er wirkte███gar bemitleidenswert.
Alberto versuchte, den Schmutz von einer seiner Schuppen zu kratzen,
aber löste dabei versehentlich eine ganze Schuppe ab. Der Drache wollte sich davonmachen,
doch Galileo, befürchtend, der Schlamassel könnte auf alle Zeit fortbestehen, sofern das Missverständnis nicht ausgeräumt würde,
ergriff den Schwanz des Drachen und zog ihn wieder zu sich heran.
„Eigentlich leben wir schon die ganze Zeit unter deinen Füßen, aber wir
sind so winzig, dass du uns wohl nicht bemerkt hast. Jetzt, da wir groß
... *hicks* geworden sind“, lallte Galileo, „jetzt
solltest du dir stets klar darüber sein, dass wir unter deinen Füßen sein könnten.“
Der Drache nickte eifrig.
Und so redeten die beiden Freunde und der Drache die ganze Nacht hindurch, und als sie meinten,
ein gegenseitiges Verständnis erreicht zu haben, machten sich die beiden auf den Heimweg.

A.A.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

TopButton